Mittwoch, 13. September 2017

Was man als Onlinehändler unbedingt wissen sollte - Warnung vor IDO-Abmahnungen!




Letzte Woche bekam ich Post und die hat mir auf einen Schlag mal ein bisschen mehr als nur die gute Laune versemmelt. Eigentlich kann ich es auch bis heute kaum glauben, dass es irgendwelche dubiosen Menschen und Machenschaften gibt, die einen einfach so abkassieren können, ohne dass man irgendeine Handhabe hat, dagegen vorzugehen und in der Tat am Ende auch bezahlen muss.

Aber erstmal ganz von vorn: Und zwar hatte ich in meinem Briefkasten per Einwurfeinschreiben ein fast 20seitiges Pampflet vom IDO-Verband. Du fragst Dich jetzt sicher: wer ist der IDO-Verband??? So gings mir im ersten Moment erstmal auch. Von einer solchen Vereinigung hatte ich zuvor noch nie etwas gehört, aber nichts desto trotz schicken genau diese mir eine sogenannte wettbewerbsrechtliche Abmahnung, ich soll eine Unterlassungsverpflichtungserklärung unterschreiben und zudem noch 232€ überweisen. Ich hätte in meinem Dawanda-Shop eine veraltete Widerrufsbelehrung bzw.  auch alte AGB's hinterlegt. Im ersten Moment dachte ich an sowas wie ne Abo-Falle und dass die mir sicher nur Angst einjagen wollen und ich da am Besten erstmal gar nix mache.

Darauf hin hab ich meine Google-Maschine angeworfen und ganz schnell festgestellt, dass ich mich da wohl ganz gehörig täusche. Die dürfen das nämlich. Das ist zwar vollkommen umstritten und natürlich sind das auch keine anderen Typen, als die, die hinter diesen Abo-Fallen stecken, allerdings haben genau diese wohl mittlerweile eine Nische gefunden, in der sie ihr Unwesen treiben können und die Leute wirklich bezahlen müssen. Im letzten Jahr haben Sie anscheinend den Ebay-Verkäufermarkt abgegrast und seit Neuestem haben Sie die (vor allem kleinen) Dawandashop-Betreiber für sich entdeckt. Als sogenannter Interessenverband von anderen Onlinehändlern (wenn ich es richtig recherchiert habe, wurden diese aber auch nur zur Unterschrift erpresst und keiner davon ist freiwillig diesem dubiosen Club beigetreten) haben sie das Recht bei Verstößen bzw. falschen Formulierungen der AGB's solche Forderungen und auch Unterlassungsverpflichtungserklärungen zu verlangen. Das ist zwar alles höchst umstritten und noch lange nicht ok, doch die deutschen Gerichte geben denen im Moment noch Recht und somit hat man keinerlei Chance sich irgendwie dagegen zu wehren, bzw. ist die Aussicht auf Erfolg einfach viel zu gering. 

Jetzt könnte man natürlich sagen, ok, Fehler gemacht, selber schuld, wenn man als Laie mit alten Formulieren an den Markt geht, Geld zahlen, Erklärung unterschreiben und gut ist. Aber weit gefehlt, das Ganze kann nämlich noch viel weitere Kreise ziehen. Denn in dieser unterschriebenen Unterlassungsverpflichtungsserklärung verpflichtet man sich tatsächlich, die Dinge, die man einmal falsch gemacht hat, nie wieder falsch zu machen. Passiert der gleiche Fehler irgendwann vielleicht noch einmal, so hat diese Organisation das Recht (und das hat sie!!!), eine erneute Strafe zu verhängen, nämlich eine sogenannte Vertragsstrafe und diese beläuft sich dann immerhin zwischen 3.0000 - 6.000 Euro. Natürlich sind die Formulierungen in den Erklärungen so allgemein abgefasst, dass man da Ruckzuck wieder irgendwas falsch macht, ohne es zu merken. Das klingt in der Tat völlig hanebüchen und man fragt sich: wie kann das sein? Aber es ist so, keine Chance, keine Möglichkeiten. Dass ich nun in nem Forum gelesen habe, dass es sich bei diesem Verband lediglich um eine Briefkastenfirma, mit gerade mal einer Mitarbeiterin handelt (einer ist wohl mal hingefahren, um zu sehen, was das eigentlich für Leute sind), gab mir dann wirklich noch den Rest. 

Mir war dann auch ziemlich schnell klar, dass ich ohne Anwalt aus der Sache überhaupt nicht mehr herauskomme und so habe ich einen Fachanwalt für Wettbewerbsrecht vor allem im Bereich Onlinehandel aus Berlin konsultiert und wurde da zum Glück wirklich gut beraten. Nur rausboxen konnte er mir auch nicht, denn es ist, wie ich oben schrieb: die dürfen das. Ich muss zahlen, unterschrieben und darf nie wieder einen Fehler in diesem Bereich machen, die Verpflichtung gilt wohl auf Jahrzehnte. Nun bin ich schlauer und habe mittlerweile nicht nur einen Anwaltsrat, sondern auch ein Anwalts-Abo, das ständig meine AGB's aktualisiert. Andere wussten das vorher, ich leider nicht und das wo ich immer dachte, ich hätte mich ausreichend informiert und sei auf dem neuesten Stand. Klar hatte ich ein Impressum, AGB's und ne Widerrufsbelehrung, aber dass Formulierungen wie "auf Wunsch auch versicherter Versand" oder "Alle Artikel werden in der Regel zwei Werktage nach Zahlungseingang ausgeliefert" komplett falsch sind und (mittlerweile) so überhaupt nicht  mehr verwendet werden dürfen, war mir eben nicht bewusst. Da war ich einfach zu naiv und jetzt zahl ich dafür die Quittung. 


Das Ärgerliche ist eben nur, dass solche Abzocker, das Recht dazu haben. Hätte mich ne Staatsanwaltschaft oder Bußgeldstelle wegen mir auch das Gewerbeaufsichtsamt da angemahnt, bzw. abgestraft, dann wäre das ja noch irgendwie ok. Ich hab was falsch gemacht, dann ist das eben so. Wie sagt man so schön: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Aber solche Betrüger bereichern sich ledigleich aus reiner Habgier an den kleinen Shops, die ja eh davon nicht leben können und keiner von denen tut ja per se etwas Schlechtes. Dass von Dawanda die Warnung vor dieser Gesellschaft erst einen Tag nach dem Erhalt meiner Abmahnung kommt (obwohl das wohl schon seit Monaten läuft und ganz ganz viele davon betroffen sind), ist mir nun nur ein schwacher Trost.

Wie ich künftig meinen Shop weiter betreiben werde, muss ich nun sehen. Denn ich hab mittlerweile echt ganz schön Muffensausen bekommen. Anwalts-ABO hin oder her. Denn das gilt eh nur für die AGB's. Mach ich nen Fehler beispielsweise bei der Textilkennzeichnung oder sonstigen Verordnungen kann ich jederzeit wieder der Fisch sein. Man hat mich ja jetzt auf dem Schirm und Lust auf ne 4stellige Verstragsstrafe hab ich erst recht nicht. Beachtet man dann noch, dass bei so nem Shop ja eh nicht viel herumkommt (alleine, dass Dawanda zum Jahresanfang die Provision verdoppelt hat, die 1/4jährliche Einstellgebühr, Pay-Palkosten, Anwalts-Abo und und und), dann muss ich mir das schon überlegen. Dabei wäre es echt schade. Und für Dawanda eigentlich auch, die haben eh schon mit ihren Zahlen zu kämpfen, haben erst kürzlich die Hälfte ihrer Mitarbeiter entlassen müssen und ich weiß nicht, ob es sie besser stellt, wenn nun auch aufgrund dieser neuen Tatsachen immer mehr Verkäufer ihren Shop schließen. 

Es bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass die Gerichte demnächst keine Lust mehr haben, all die Klagen zu behandeln, die ja schon kommen und diese Organisation dann doch mal verboten wird bzw. man ihnen nicht länger dieses Recht erteilt. Dann hätte ich sogar noch die Chance, vielleicht mein Geld wieder zurückzubekommen. So zumindest mein Anwalt. Sein Wort in Gottes Gehörgang. 

Falls Du ebenfalls einen Dawandashop, Etsy-Shop oder was auch immer online für einen Shop betreibst und noch alte Widerufsbelehrungen oder AGB's verwendet, pass bitte auf und ändere am Besten gleich noch heute bzw. lasse sie von einem Anwalt direkt prüfen. Anders geht es leider mittlerweile gar nicht mehr. Nicht, dass es Dir am Ende geht wie mir, denn ich bin sicher im Moment wohl nur ein Beispiel für ganz Viele!

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Pamy

Sonntag, 3. September 2017

{Foodlove} Sonntagskuchen: Käsekuchen mit Baiser vom Blech


Letzte Woche auf nem Geburtstag gegessen, für extrem lecker befunden, nach dem Rezept gefragt, bekommen und gestern direkt nachgebacken. Und weil er wirklich soooo unglaublich lecker ist, will ich Dir das Rezept für diesen feinen Käsekuchen mit Baiser vom Blech natürlich auf gar keinen Fall vorenthalten: 

Für den Boden
  • 150 g weiche Butter
  • 100 g Zucker
  • 2 Eier
  • 300 g Mehl
  • 2 Teelöffel Backpulver
Für den Belag
  • 200 g Zucker
  • 2 Eier
  • 4 Eigelb
  • 2 Esslöffel Zitronensaft
  • 3/4 l Milch
  • 2 Päckchen Puddingpulver (Vanille)
  • 1 kg Quark
  • 350 ml Öl
Für den Baiser
  • 4 Eiweiß
  • 4 Esslöffel Zucker
  • 1 Prise(n) Salz

Zubereitung:

Backofen auf 200 °C vorheizen.

Für den Boden alle Zutaten zu einem Teig verkneten, ausrollen und in das Backblech legen.

Für den Belag Eier und Eigelb mit Zucker schaumig schlagen. Zitronensaft mit Milch mischen und dazugeben. Puddingpulver, Quark und Öl unterrühren. Auf den Boden geben und im heißen Ofen ca. 30 Minuten backen.

Für den Baiser Eiweiß mit Salz steif schlagen, Zucker einrieseln lassen. Auf der Quarkmasse verstreichen und erneut 10-12 Minuten backen.






Ein wirklich einfacher, leckerer Kuchen und perfekt für einen Sonntag wir heute. Denn da sind wir immer bei meinen Eltern zum Essen, wo sich dann die ganze Familie trifft. Allerdings war die letzten zwei Monate soviel bei uns los bzw. irgendwer war eben immer irgendwie in Urlaub, dass es eben schon so lange zu keinem solchen Treffen mehr kam. Zur Feier des Tages ist das dann eben auch mal ein solch feiner Sonntagskuchen wert.;)

Einen schönen Sonntag wünsche ich auch Dir

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Pamy